Wetten, dass du Einiges falsch einschätzt?!

ICE können superschnell fahren. Die Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Schnellfahrstrecken wie der zwischen Berlin und München liegt bei 300 Stundenkilometern. Das ist mehr als pfeilschnell.  

Im Durchschnitt fahren ICE-Züge mit 160 Stundenkilometern auch durch einige Bahnhöfe und Haltepunkte. Das sind 30 Stundenkilometer mehr als die Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. So schnell kannst du gar nicht gucken! 

Schon gewusst? Der schnellste ICE ist der ICE 3.  

Im Durchschnitt fahren ICE-Züge 160 Stundenkilometer. Das weißt du ja schon. Aber wie viel ist das in der Sekunde? Ganze 45 Meter bewegt sich der Zug in dieser Zeit vorwärts. Das ist fast so weit wie die Sprint-Strecke in der Schule lang ist! Nur, dass du dafür viel länger brauchst als eine Sekunde. 

Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern auf Schnellfahrstrecken sind es sogar über 80 Meter. IN EINER SEKUNDE! Nochmal: So schnell kannst du gar nicht gucken. 

Ja, jeder Zug kann eine Vollbremsung machen. ABER: Selbst dann braucht er bei 100 Stundenkilometern Geschwindigkeit noch bis zu 1.000 Meter zum Anhalten. Bei der Höchstgeschwindigkeit sind es sogar 3 ganze Kilometer. Das liegt daran, dass Züge wegen ihres Gewichts, ihrer Größe, ihres Tempos und der geringen Reibung zwischen Rad und Schiene einen extra langen Bremsweg haben.  

Da Züge auf Schienen fahren, haben sie außerdem beim Bremsen keine Möglichkeit auszuweichen. Das nennt man Spurgebundenheit. Deswegen kann der Zug ein lautes Warnsignal abgeben, damit die Schienen sofort frei gemacht werden. Denn wie du jetzt weißt, kann der Zug nicht einfach mal eben anhalten, selbst wenn ein Hindernis auf der Schiene früh erkannt wird. Es liegt also bei dir, dich von Gleisen fernzuhalten. 

Man könnte denken, dass der Zug die Luft vor sich herschiebt und einen damit wegdrückt, oder? Das Gegenteil ist der Fall. Alles, was sich nahe an einem vorbeifahrenden Zug befindet, wird aufgewirbelt und mitgerissen. Das ist der sogenannte Bernoulli-Effekt.  

Deswegen ist das Sitzen auf der Bahnsteigkante ein absolutes No Go und auch einer der häufigsten Ursachen für Unfälle. Daher gilt: Wenn man nicht gerade in einen Zug ein- oder aussteigt, immer schön hinter der weißen Linie bleiben! 

Die elektrischen Oberleitungen der Bahn führen eine Spannung von 15.000 Volt. Das ist 65 Mal so viel, wie durch eine normale Steckdose fließt. Stromschläge bei dieser Spannung enden meist tödlich und können nur vermieden werden, indem du ausreichend Abstand hältst. Nicht anfassen, reicht da nicht. Denn der Strom kann bis zu 1,5 Meter durch die Luft springen.  

Das heißt, selbst ohne die Leitungen anzufassen, kannst du einen tödlichen Stromschlag bekommen. Da helfen auch keine Gummistiefel. Und Materialien, die NICHT leiten, gibt es gar nicht. Nur Material, das schlecht leitet. Bei 15.000 Volt Power ist das aber ganz egal. Strom, der so stark ist, sucht sich seinen Weg zum besten Leiter, um einen Stromkreis zu schließen. Da Wasser hervorragend leitet und der menschliche Körper zu einem großen Teil aus Wasser besteht, ist die Gefahr für einen Stromschlag in der Nähe solcher Leitungen also riesengroß.  

Schon gewusst? Es gibt auch elektrifizierte Schienen, zum Beispiel für den S-Bahn-Verkehr in Hamburg und Berlin.  

Ein abgestellter Waggon kann sich tatsächlich unerwartet in Bewegung setzen, sodass man bei unbefugtem Klettern auf den Waggon mehr als vier Meter vom Dach stürzen oder zwischen zwei Waggons eingeklemmt werden kann.  

Das liegt vor allem daran, dass der Reibwert zwischen Rad und Schiene sehr gering ist. Mit anderen Worten: Die Oberflächen der Zugräder und der Schienen sind sehr glatt. Anders als beim Auto oder Fahrrad gibt es hier kein Reifenprofil, das für Haftung auf dem Untergrund sorgt. Deswegen müssen auch Mitarbeitende der Deutschen Bahn immer mindestens zwei Meter Abstand zu den Puffern abgestellter Waggons halten, wenn sie ein Gleis überqueren.  

Übrigens kommen auf Rangierbahnhöfen wirklich Fernbedienungen zum Einsatz. Die bedienen allerdings nicht die Waggons, sondern Loks, die die Waggons dann ganz führerlos vor sich herschieben können.  

Minderjährigkeit ist kein Schutz vor Strafe. Wenn du Züge und Anlagen der Bahn besprühst, gilt das als Sachbeschädigung. Und dafür kannst du ganze 30 Jahre lang zur Rechenschaft gezogen werden. Das heißt, die Deutsche Bahn kann auch noch zig Jahre später Schadenersatz von dir fordern. Zur Info: Die Reinigung eines kompletten Zuges kostet etwa 15.000 Euro. Das solltest du im Hinterkopf behalten! Ebenso solltest du dir merken, dass du dich mit dem Sprayen an Zügen oder Bahnanlagen jedes Mal in Lebensgefahr bringst. Das ist es nicht wert!

Auch für das unerlaubte Betreten einer Bahnanlage kann man haftbar gemacht werden und eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro zahlen müssen. Wenn du dazu noch den Eisenbahnbetrieb gefährdest, zum Beispiel indem du zwischen Zügen herumläufst, gilt das zudem als eine konkrete Gefährdung des Eisenbahnbetriebs. Und das ist eine Straftat, für die bis zu 10 Jahre Freiheitsstrafe drohen.  

Kurz: Wenn du die Warnhinweise und Verbotsschilder der Deutschen Bahn berücksichtigst und einen gesunden Respekt vor fremdem Eigentum hast, bist du immer auf der sicheren Seite. 

Hoffentlich hast du aus diesem Quiz genug Wissen mitgenommen, um dich ab jetzt an Bahnanlagen immer richtig zu verhalten und sicher anzukommen. Dann war dieses Quiz eine erfolgreiche Präventionsmaßnahme!