Deutsche Bahn Güterverkehr: Was befindet sich alles in Güterzügen? Wie werden sie beladen? Und wo fahren sie hin? © Deutsche Bahn AG / Georg Wagner; Illustration: adobe.stock.com/logistock
Wissenszug

Güterzüge transportieren ...?

Was befindet sich alles in Güterzügen? Wie werden sie beladen? Und wo fahren sie hin? Finde es jetzt heraus und entdecke spannende Infos zum Staunen!
© Deutsche Bahn AG

Schon gewusst?

  • Güterverkehr ist die Bezeichnung für den Transport von allen möglichen Waren zu Lande, zu Wasser und in der Luft.  
  • Für den Transport von Waren bei der Bahn ist das Unternehmen DB Cargo zuständig und hat dafür ungefähr 78.000 Güterwagen und 2.700 Loks in Betrieb.  
  • Damit der Güterzugverkehr reibungslos läuft, arbeiten bei DB Cargo europaweit mehr als 30.000 Mitarbeitende in 159 verschiedenen Berufen
  • Heute sind Güterzüge dank genialer Erfindungen wie Flüsterbremsen und Schienenstegdämpfern nur noch halb so laut wie früher

Was sind Güterzüge eigentlich?  

 

Es gibt Züge, die scheinen gar nicht mehr aufzuhören. Dann steht man auf dem Bahnhof und sieht einen Waggon nach dem anderen an sich vorbeifahren. Und noch einen und noch einen und noch einen ... Zuwinken braucht man da niemandem. Denn in den Waggons sind keine Fenster und drinnen keine Personen. Stattdessen fahren die unterschiedlichsten Waren mit dem Zug. Und so unterschiedlich wie die Fracht sind auch die Güterwagen.

Es gibt Güterwagen, die Container transportieren und welche, auf denen Holzstämme oder gar Autos aufgeladen sind. Andere sind extra für den Transport von Flüssigkeiten da und wieder andere sorgen dafür, dass empfindliche Dinge auf ihrer Fahrt vor Stößen geschützt sind. Insgesamt gibt es bei der Bahn fast 200 unterschiedliche Wagenbauarten für den Warentransport. Wie viele hast du schon gesehen? Kennst du alle Beispiele aus der Bildergalerie? 

DB Güterverkehr: So sieht es aus, wenn ein Güterzug Autos transportiert.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

So sieht es aus, wenn ein Güterzug Autos transportiert.

Deutsche Bahn Güterverkehr: In solchen Güterwagen gehen Flüssigkeiten auf die Reise.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

In solchen Güterwagen gehen Flüssigkeiten auf die Reise.

Deutsche Bahn Güterverkehr: Das ist ein Güterzug, der Container geladen hat.
© Deutsche Bahn AG / Wolfgang Klee

Das ist ein Güterzug, der Container geladen hat.  

Güterverkehr Schüttgut: In den speziellen Schüttgutwagen auf diesem Bild werden Waren transportiert, die vor Nässe geschützt werden müssen.
© Deutsche Bahn AG / Jochen Schmidt

Mit Güterzügen kann man auch sogenanntes Schüttgut transportieren. Dann werden in solche oder ähnliche Waggons Waren von oben unverpackt hineingeschüttet. Das Ausladen funktioniert dann je nach Wagentyp, indem der Wagen ausgekippt wird, oder über eine Luke in der Seite mit Förderband und Rüttelrinnen. In den speziellen Schüttgutwagen auf diesem Bild werden Waren transportiert, die ganz besonders vor Nässe geschützt werden müssen, wie zum Beispiel Kohle.  

DB Güterverkehr Schüttgut-Transport: Es gibt auch offene Schüttgutwagen.
© Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus

Es gibt auch offene Schüttgutwagen für Dinge, denen ein wenig Regen von oben nicht schaden kann. In solchen Wagen werden zum Beispiel Sand, Steine oder Schotter dorthin gefahren, wo sie gebraucht werden. 

Güterverkehr DB: Güterwagenmit offenen Seiten bieten beim Transport extra viel Frischluft. Hier fahren ganze Holzstämme mit.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Diese Güterwagen sind sogar an den Seiten offen und bieten so beim Transport extra viel Frischluft. Hier fahren ganze Holzstämme mit.

DB Güterverkehr: Das sind modulare Güterwagen für den Schrott-Transport.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Das sind modulare Güterwagen für den Schrott-Transport. Das Besondere daran: Da die Wagen leichter sind, kann mehr Schrott transportiert werden. 

Deutsche Bahn Güterverkehr: Der m2-Wagen kann schnell für verschiedene Waren umgebaut werden.
© Deutsche Bahn AG / Daniel Korbach

Es gibt sogar einen Wagen, der zum Beispiel in der einen Woche Holz und in der nächsten Woche Metall transportieren kann. Denn der sogenannte m2-Wagen kann schnell für verschiedene Waren umgebaut werden. 

Wie kommen die Güter in den Zug?

Wie du weißt, können Züge nur auf Schienen fahren. Deswegen braucht es für die Beförderung der verschiedenen Güter immer einen Anschluss an das Schienennetz. Manche Firmen haben Gleise direkt bis zu ihren Lagerhallen verlegt und können so die Güterzüge direkt vor Ort beladen. 

Aber auch ohne Gleise vor der Haustür kann man den Gütertransport der Bahn nutzen. Dazu muss die Ware einfach noch einmal umsteigen. Dafür bringt man sie zu einem sogenannten Umschlagbahnhof, wo sie dann auf Güterwagen umgeladen wird.  

Häufig müssen Waren sogar mehrmals umsteigen, um von A nach B oder von „Tür zu Tür“ zu kommen. Zum Beispiel vom Lastwagen aufs Schiff, vom Schiff auf den Lastwagen und weiter zu einem Umschlagbahnhof, wo die Waren auf einen Güterwagen geladen werden. Vom Schienenexpress geht’s dann nochmal mit dem Lastwagen weiter.

Wenn für den Gütertransport Straße UND Schiene genutzt werden, nennt man das übrigens einen kombinierten Güterverkehr.  

Quizfrage

Warum ist der Gütertransport mit der Bahn besonders umweltfreundlich?

Zugpuzzle auf dem Rangierbahnhof 

Wenn man große Mengen zu transportieren hat, nutzt man dafür ganze Züge. Das heißt dann Ganzzugverkehr. Logisch! Für kleinere Mengen kann man auch Einzelwagen auf die Schienen schicken. 

Na, kannst du dir schon denken, wie man das nennt? Richtig: Einzelwagenverkehr. Diese einzelnen Güterwagen werden dann auf speziellen Bahnhöfen rangiert.

 Das heißt, die Wagen mit dem gleichen Ziel werden zu einer Art Fahrgemeinschaft sortiert und zu einem Zug aneinander gekoppelt. Dafür werden sie von einer Rangierlok vollautomatisch auf einen kleinen Berg geschoben, den Ablaufberg. Von dort fahren die einzelnen Güterwagen mit Schwung wieder runter und werden über Weichen auf verschiedene Gleise gelenkt. So werden die Güterzüge Stück für Stück neu zusammengepuzzelt. Dabei entstehen oft Züge, die viele hundert Meter lang sind. Sind die Wagen dann fertig sortiert und miteinander verbunden, kommt an die Spitze eine Lok und bringt sie an den gewünschten Ort. Manchmal sogar ganz bis nach China. Kein Scherz!

DB Güterverkehr: Der Rangierbahnhof in Maschen ist der größte Rangierbahnhof in ganz Europa.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Boah, sind das viele Gleise! Kein Wunder, das ist der Rangierbahnhof in Maschen, der größte in ganz Europa. 

DB Güterverkehr - Arbeit auf dem Rangierbahnhof: Hier werden zwei Güterwagen aneinandergekoppelt.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Hier werden zwei Güterwagen aneinander gekoppelt. Die Schläuche, die du auf dem Bild erkennen kannst, sind für das Bremsen wichtig. Und die dicke Kette und eine Schraubenkupplung sorgen dafür, dass die Wagen bombenfest verbunden sind. Nicht, dass sich einer aus Versehen selbständig macht.

DB Güterverkehr: Die digitale Kupplung verbindet die Züge automatisch miteinander. Das spart Zeit und Kraft.
© Deutsche Bahn AG / Steve Wiktor

Zukünftig soll die schwere Schraubenkupplung aber nicht mehr mit der Hand bedient werden. Die ist nämlich ganz schön schwer. Stattdessen gibt es jetzt eine Kupplung, die digital und automatisch die Züge miteinander verbindet. Das spart jede Menge Zeit und Muskelkraft. Clever, oder?! 

Deutsche Bahn Güterverkehr: Die Weichen auf dem Rangierbahnhof sind beweglich und lenken den Zug in die richtige Richtung.
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

Das hier sind Gleise und Weichen auf dem Rangierbahnhof in Nürnberg. Die Weichen sind beweglich und lenken den Zug in die richtige Richtung weiter. Solche Weichen kann man durch das Umlegen eines Hebels auch noch von Hand bedienen. Das ist aber ziemlich anstrengend und passiert deswegen in der Regel elektronisch. 

Güterverkehr auf dem Rangierbahnhof: Von einem Stellwerk aus wird das ganze Zugpuzzle organisiert und gelenkt.
© Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Ganz schön viel Technik, oder? Von so einem Zentralstellwerk aus wird das ganze Zugpuzzle organisiert und gelenkt.

Die coole Zweikraftlok auf dem Bild kann mit Kraftstoff fahren, wo es keine Oberleitungen gibt, und mit Strom fahren, um Kraftstoff zu sparen.
© Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Eine Lok ist meistens der Kopf eines Güterzuges. Sie allein setzt alle mit ihr verbundenen Wagen in Bewegung. Früher wurden solche Lokomotiven mit Dampf betrieben. Heute gibt es Loks, die mit Kraftstoffen wie Biodiesel fahren, oder Elektrolokomotiven, die den Strom aus der Oberleitung nutzen. Und die coole Zweikraftlok auf dem Bild kann sogar beides: Mit Kraftstoff fahren, wo es keine Oberleitungen gibt, und mit Strom fahren, um Kraftstoff zu sparen. Das ist super für die Umwelt! 

Spiel & Spaß mit Güterzügen 

Du hast genug gelesen und jetzt Lust, selbst aktiv zu werden? Dann leg los! Hier findest du einen Güterzug-Bastelbogen und ein Güterbahnhof-Ausmalbild zum Ausdrucken.

Güterzüge sind schon echt ein spannendes Thema, über das es noch viel, viel mehr zu erfahren gibt. Schau dich auf BAHN-KIDS um und entdecke mehr über den Güterverkehr, von außergewöhnlichen Transporten und Berufen bis hin zu cooler Technik und Forschung!