Ja, den Ablaufberg findest du nicht in den Alpen. Ihn gibt es an großen Rangierbahnhöfen, wie in Maschen bei Hamburg. Dort werden Güterwaggons zu Güterzügen zusammengestellt, die dann in alle Himmelsrichtungen weiterfahren. Damit das funktioniert, müssen viele Leute zusammenarbeiten: Rangierbegleiter, Lokrangierführerinnen, Entkuppler und Bergmeister. Aber lass dir von Bergmeister Ronny mehr dazu erzählen!
Ich habe immer den besten Überblick über den Rangierbahnhof, weil ich mittendrin in einem gläsernen Turm die Abläufe per Computer steuern kann. Die endlos verzweigten Gleise und Weichen erstrecken sich weit unter mir.
Bei mir laufen alle Fäden zusammen. Schließlich müssen die Waggons in die richtige Wagenreihe rollen! Aus den Waggons mit dem gleichen Zielort entstehen ganze Züge.
Auf dem Bild siehst du, wie einzelne Waggons den Ablaufberg hinunterrollen und dabei über die Weichen auf das jeweils richtige Gleis sortiert werden.
Aber lass uns genauer schauen, wie alles beginnt: Wenn ich ein Signal gebe, schieben die Lokrangierführerinnen und Lokrangierführer die Waggons zuerst auf eine kleine Erhöhung. Die nennt man auch Ablaufberg. Vom Ablaufberg rollen die Waggons dann selbstständig hinunter. Unten angekommen, leitet sie eine Weiche in die richtige Wagenreihe. Jetzt muss ich das Entkupplungsteam im Blick behalten, sie sind nämlich gleich an der Reihe!
Die Entkupplerinnen und Entkuppler verbinden die Waggons miteinander, wenn eine neue Wagenreihe fertig ist. Ich kann ihre Arbeit vom Turm aus überwachen und gebe ein Signal weiter, wenn sie ihre Arbeit beendet haben. Jetzt kann die Fahrt losgehen!
Die Schraubenkupplungen werden übrigens Stück für Stück gegen digitale, automatische Kupplungen ausgetauscht. So müssen die schweren Kupplungen in der Zukunft nicht mehr von Hand bedient werden und es geht alles noch ein wenig schneller.
Jetzt weißt du, was ein Ablaufberg ist und was ein Bergmeister bei der Bahn so macht. Lust, noch mehr ungewöhnliches und spannendes Bahn-Wissen zu entdecken? Los geht’s!