Die Umweltplanerin steht am Gleis © Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe; Illustration: adobe.stock.com/Elena
Berufelok

Katja, die Umweltplanerin

Wenn Bauvorhaben geplant werden, ist das ein Fall für die Umweltplanerin, Dr. Katja Fuhr-Boßdorf. Sie erzählt im Interview etwas über ihre spannenden Aufgaben.

Katja ist Umweltplanerin. Sie kümmert sich  von Anfang an um den Schutz der Tiere und Natur, wenn Gleise oder Strecken gebaut werden. Später überprüfen sie oder ihre Kolleginnen und Kollegen als umweltfachliche Bauüberwachung, ob alle Anforderungen zum Schutz der Tiere, der Luft oder Gewässer an der Bahnbaustelle eingehalten werden. Und sie kümmern sich darum, dass Tiere wie die Zauneidechse, Fledermaus oder der Käfer Ersatzlebensräume erhalten.

Storch auf seinem Horst
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben Tierschutz steht bei der Bahn ganz oben. Bevor ein großes Bauprojekt geplant wird, wird immer erst geschaut, welche Tiere in dem Bereich leben, um sie zu schützen oder umzusiedeln. 
Eine Herde Wildpferde auf einer Wiese
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe Die Deutsche Bahn hat bei Aschaffenburg einen ehemaligen Truppenübungsplatz als Naturschutzgebiet weiterentwickelt. Die Pferde der geschützten Urpferd-Rasse Przewalski finden Schutz und Futter und pflegen gleichzeitig die Fläche, indem sie Sträucher im Zaum halten und mit ihren Hufen freie Stellen am Boden schaffen. Das kommt auch Amphibien, Reptilien und Wildbienen zugute.

Interview

Hallo Katja, wie geht man denn vor, wenn neue Lebensräume für Tiere hergerichtet werden müssen?

Katja, vom Beruf Umweltplanerin
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe; Illustration: adobe.stock.com/Elena

Wenn bei der Bahn gebaut wird und der Lebensraum der Tiere dort wegfällt oder gefährdet wird, muss an anderer Stelle neuer Platz für sie geschaffen werden. Ein Beispiel: Auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Würzburg wurden eine neue Strecke und vier neue Tunnel gebaut. Ein alter Tunnel, der Schwarzkopftunnel, sollte dafür stillgelegt und vollständig aufgefüllt werden. Um Fledermäusen jedoch ein Winterquartier zu geben, haben wir entschieden, den Fledermäusen Platz zu lassen und nur Drei Viertel des Tunnels zu verfüllen . 

Hat das gut funktioniert? 

Ja, die Fledermäuse haben sich bereits während der Bauarbeiten im Tunnel eingefunden. Ich habe dann dafür gesorgt, dass die Tiere ihren Winterschlaf ungestört halten können. 

Was hast du dann gemacht? 

Während der Bauarbeiten bin ich jeden Morgen mit meiner Taschenlampe zur Baustelle gefahren und habe mich vergewissert, dass die Fledermäuse nicht verletzt werden. Auch in meiner Freizeit bin ich im Naturschutz engagiert und kümmere mich um verletzte Fledermäuse. 

Hättest du vorher gewusst, dass bei der Bahn auch in der Natur gearbeitet wird? Katjas Beruf ist wirklich sehr abwechslungsreich. Meist geht dem Beruf ein Studium der Ökologie, Biologie, Umwelt- und Landschaftsplanung voraus, so dass Natur und Tiere bestens geschützt werden können.