Ein Büffel als neuer Gärtner bei der Bahn © DB AG / Daniel Ernst; Illustration: adobe.stock.com/babanova, adobe.stock.com/antishock
Umweltexpress

Tierisch gut: Kennst du die neuen Gärtner bei der Bahn?

Auf einer wilden Weide schaffen Wildpferde, Wasserbüffel und Nachkommen des Auerochsen neuen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Du fragst dich, was die Bahn damit zu tun hat? Dann pass mal auf.

Schon gewusst?

Tierische Helfer bei der Bahn am Naturerlebnispfad
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe
  • Heckrinder und Wisente, die europäischen Bisons, sind ideale Landschaftspfleger.
  • Der Körperbau der Wasserbüffel ist für Sumpfgebiete gemacht, da ihre breiten Klauen nicht so tief einsinken können. 
  • Die Bahn hat ein Ökokonto, auf dem sie Ökopunkte sammelt. 
  • Beim Bau der Bahnstrecke Erfurt-Halle/Leipzig wurden neue Weiden für 600 Schafe geschaffen.
  • Bei „Das ist grün“ gibt es weitere tolle Umwelt-Projekte.

Wer in die Natur eingreift, muss einen Ausgleich schaffen 

Wenn die Bahn neue Projekte plant, beispielsweise den Neubau einer Brücke, kann es passieren, dass ein Stück Natur weichen muss. 

Als eine Art Wiedergutmachung schafft die Bahn dann, in dem Fall, an einem anderen Ort in der Nähe eine Fläche, auf der sich Tiere und Pflanzen neu ansiedeln können. Hilfe bekommt sie dabei von Tieren, die besonders für diese Arbeiten geeignet sind. In Hessen und Bayern sind es unter anderem Przewalski-Pferde und Wisente. Sie verhindern, dass Flächen zuwuchern und schaffen so, auf diese Weise, einen neuen Lebensraum für kleinere Tiere.

Bei Tunnelbauarbeiten muss ein Ausgleich für die Natur geschaffen werden
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

Was macht so ein tierischer Gärtner eigentlich genau? 

Die neuen Landschaftsgärtner bei der Bahn sind jeden Tag fleißig am Arbeiten. Steppenpferde und Heckrinder lichten das Unterholz und stutzen die Wiesen. In Sumpfgebieten sind Wasserbüffel die talentiertesten Gärtner. Durch ihre breiten Klauen sinken sie in Feuchtgebieten nicht so tief ein und gelangen deshalb an Stellen, zu denen andere Weidetiere nicht vordringen können. Das Gewässer wird freigehalten, indem die Wasserbüffel Gräser fressen und das Gehölz zerkleinern. Alle tierischen Gärtner sichern mit ihrer Arbeit anderen Tieren das Überleben – zum Beispiel Unken, Libellen und Salamandern. Ist das nicht eine tolle Leistung der Tiere? 

Eine Gruppe Steppenpferde auf einer blühenden Wiese
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe
Eidechsen finden neuen Lebensraum
© AdobeStock_401358199 Eidechse

Der Naturerlebnispfad „Nationales Naturerbe Aschaffenburg“

In Unterfranken, nahe der hessischen Grenze und in der Nähe von Frankfurt, liegt das „Nationale Naturerbe Aschaffenburg“. Diese Fläche ist ein Ausgleich für den Ausbau der Teilstrecke Hanau – Nantenbach. Hier tummeln sich jede Menge Tiere auf 60 Hektar. Das ist eine Fläche von circa 84 Fußballfeldern. Ganz schön riesig, oder? 

Genau richtig für die Przewalski-Pferde, die die weite Steppe lieben. Sie haben hier genug Platz und können ihrer Arbeit in Ruhe nachgehen – und natürlich auch rennen und in der Herde umherziehen. Auf dem Erlebnispfad, der durch das Naturerbe führt, kannst du über interaktive Karten die Vielfalt des Biotops kennenlernen. Sogar Vogelstimmen der dort lebenden Vögel kannst du dir anhören. Nimm dazu einfach dein Handy oder das deiner Eltern und scanne die QR-Codes auf den Tafeln. Schon bekommst du viele nützliche Informationen. Wie wäre es, wenn du auf deiner nächsten Reise einen Stopp am Naturerlebnispfad einplanst und bei Mitmachaktionen erfährst, wie das Biotop und die Landschaftsgärtner zusammenhalten?

© Deutsche Bahn AG
Bisons sorgen für gesunde Waldflächen auf dem Naturerlebnispfad
© AdobeStock_382309231

Wisente, oder auch Bisons genannt, kümmern sich um Waldflächen.

Wisente schaffen neue Lebensräume auf dem Naturerlebnispfad
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Übrigens sind die sechs Wisente alles Mädchen: Sie heißen Eileen, Eimeli, Eiyota, Dena, Denise und Deistera.

Was ist dieses Ökokonto? 

Öko ist die Kurzform von Ökologie. Die Ökologie ist eine Wissenschaft, bei der es um das Zusammenleben von Tieren und Menschen geht. Du weißt jetzt, dass die Bahn einen Ausgleich schaffen muss, wenn sie der Natur etwas wegnimmt. Diese Maßnahmen können auch schon, bevor etwas gebaut wird, durchgeführt werden. Dann bekommt die Bahn diese Ökopunkte gutgeschrieben. Ungefähr so, wie auf einem Sparkonto. Nur eben für die Natur. Kann dann einmal keine Ausgleichsfläche gestellt werden, können die Ökopunkte vom Konto “abgehoben” werden. Sollte es leer sein, kann nicht gebaut werden. Das passiert aber nicht - das Ökokonto ist gut gefüllt. Die Bahn hat die Natur nämlich immer gut im Blick. 

Ein Schmetterling auf einer blühenden Wiese
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Hättest du gedacht, dass es solche tollen Naturerlebnispfade gibt? Oder dass Wildpferde und Wasserbüffel die Natur wieder ins Gleichgewicht bringen können? Die Bahn achtet übrigens schon vor einer Bauphase darauf, dass beim Eingreifen in die Natur geeignete Ausgleichsflächen geschaffen werden. So wird das Ökokonto nie leer.