Deutsche Bahn Strom - Achtung, Hochspannung - Regeln und Verbote können Leben retten © Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe; Illustration: antishock - stock.adobe.com
Einsatzwagen

Vorsicht, Lebensgefahr!

Klar, Regeln und Verbote können manchmal ganz schön nerven. Sie können aber auch Leben retten, zum Beispiel wenn es um Bahnstrom geht. Denn der hat es echt in sich!

Schon gewusst?

  • ACHTUNG, FLACHWITZ: Damit Züge mit Strom fahren können, müssen die Strecken nicht infiziert, sondern elektrifiziert werden. 
  • Elektrifizierung heißt, die Strecken werden mit Oberleitungen oder Stromschienen ausgestattet.
  • Der Strom in den Oberleitungen fließt immer, egal ob ein Zug fährt oder nicht.
  • Die erste elektrisch betriebene Bahn fuhr in Deutschland schon im Jahr 1895.

Umweltfreundlicher fahren mit Strom

Bei den ersten Zügen lief das mit dem Zugantrieb noch ganz anders als heute. Da mussten fleißig Kohlen direkt in einen Ofen geschaufelt werden, damit sich die guten alten Dampfloks in Bewegung setzten. Das war eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit, die eine Menge Qualm und Ruß in die Luft pustete. Heute fahren die meisten Züge der Bahn mit Strom. Das ist viel einfacher und umweltschonender. Allerdings braucht es auch eine riesige Menge an richtig starkem Strom, um die schweren Züge mit Höchstgeschwindigkeit über die Gleise schießen zu lassen. Und dieser starke Strom kann für Menschen sogar tödlich sein. Deswegen gibt es spezielle Schilder, die dich vor gefährlichen Stromquellen warnen. 

Achtung, Hochspannung So sieht das Gefahrenzeichen der Deutschen Bahn für Gefahr durch starken Strom aus
© Deutsche Bahn AG

Achtung, wo du dieses Schild siehst, wird’s echt gefährlich. Nicht nur ein bisschen, sondern wirklich le-bens-ge-fähr-lich.

Vorsicht! Strom kann hüpfen

Das mit dem elektrischen Antrieb bei Zügen funktioniert zu einem großen Teil über Oberleitungen. Die hast du bestimmt auch schon mal gesehen. Sie sehen ein bisschen aus wie Wäscheleinen, die in luftiger Höhe über die Gleise gespannt sind. Durch diese Leitungen fließen ungefähr 15.000 Volt. Zum Vergleich: Der Strom in einer normalen Steckdose hat 230 Volt. Wenn es da schon gefährlich ist anzufassen, dann gilt das für die Bahn-Oberleitungen also gleich 65-fach. 

Ja, du darfst noch nicht einmal in die Nähe der Leitungen kommen. Denn der starke Strom kann tatsächlich mehr als 1,5 Meter ein Stück weit durch die Luft springen. Das viele Wasser im menschlichen Körper leitet Strom nämlich so gut, dass es ihn wie einen Magneten anzieht. Deswegen muss immer ein mindestens elefantengroßer Abstand eingehalten werden. Das gilt ebenso für Schienen. Denn auch durch die kann Strom fließen wie zum Beispiel in den S-Bahn-Netzen von Hamburg und ​​Berlin.

Deutsche Bahn Elektrifizierung: Durch die Oberleitungen der Deutschen Bahn fließen 15000 Volt.
© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Oberleitungen, wohin man auch schaut! Hier fließt zu jeder Zeit mega starker Strom hindurch.

Strom nutzt mehr als einen Weg

Der bekannteste Transportweg für Strom sind Stromkabel. Durch sie fließt zum Beispiel der Strom aus der Steckdose turboschnell zu Lampen, Fernsehern oder sonstigen Elektrogeräten. Elektrizität kann aber auch andere Wege nehmen. Um mit dem Strom der Oberleitungen fahren zu können, haben Züge zum Beispiel so genannte Stromabnehmer auf dem Dach. Sie leiten den Strom zum Motor im Zuginneren. Ebenfalls gefährlich können Drachen, Drohnen oder Modellflugzeuge sein, die entweder über eine Schnur oder Fernbedienung direkt mit deiner Hand verbunden sind. Denn auch diese Wege kann der Strom benutzen.

Quizfrage

Warum können Vögel auf Stromleitungen sitzen?
Deutsche Bahn Elektrizierung - So sieht ein Stromabnehmer für den Bahnstrom aus Oberleitungen aus.
© Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

So kann ein Stromabnehmer auf einem Zug aussehen. Sieht man dem nicht schon auf einen Blick an, dass hier viel mehr Power durchfließt als durch ein dünnes Stromkabel?

Wie kannst du dich vor Stromschlägen schützen?

Rund um Bahngleise und Bahnhöfe ist es ganz einfach, einen gefährlichen Stromschlag zu vermeiden. Denn die Bahn leitet den Strom ja extra deswegen so weit oben über den Gleisen durch die Oberleitungen, damit es auf dem Boden ungefährlich ist.

Das heißt für dich:

  • Halte möglichst viel Abstand zu Oberleitungen und steige niemals auf Züge oder einzelne Waggons.
  • Achte auf die Beschilderung und gehe nirgendwohin, wo der Zugang verboten ist.
  • Bringe Drohnen, Drachen und Modellflugzeuge nur dort in die Luft, wo es weit und breit keine Schienen und Oberleitungen gibt.
  • Überquere Gleise ausschließlich dort, wo es erlaubt ist und es dafür einen eigenen Übergang gibt.

Gecheckt? Super, dann kann dir nichts passieren!

Video: Warum du bei Oberleitungen aufpassen musst

© Deutsche Bahn AG

Was tun im Notfall?

Manchmal gibt es dumme Mutproben, wie die, nachts auf einen Waggon zu klettern. Oder die Leute in einer Clique finden es super langweilig, sich an Regeln und Warnungen zu halten und denken, das Rumlaufen zwischen Zügen sei ein Abenteuer. Was auch der Grund sein mag, Tatsache ist, dass es immer wieder schlimme Unfälle gibt. Wenn also jemand, den du kennst, so etwas vorhat oder dich dazu bringen möchte, sage Stopp und schlage etwas anderes vor. Und wenn du jemals jemanden sehen solltest, der auf einem Bahngelände von einem Stromschlag getroffen wird, halte bitte unbedingt Abstand. Sonst bringst du dich selbst in Gefahr. Was du tun kannst, ist: Rufe laut nach Hilfe! Und wenn du ein Handy hast, wähle sofort den Notruf 112 und erzähle, was passiert ist.

Video der Bundespolizei: 15 000 Volt sind tödlich

Super, das Thema „Vorsicht, Strom“ ist abgehakt und du weißt dazu jetzt alles, was du unbedingt wissen solltest. Auf geht’s zum nächsten spannenden Abteil in einem der Themenzüge - schau doch mal unter "Mehr entdecken"!