Marvin Peters und Ahmat Bayram arbeiten für den Mobilen Wagenservice und müssen für ihre Arbeit früh aufstehen. So richtig früh. Denn ihre Arbeit geht schon um sechs Uhr morgens los. Marvin und Ahmat starten von dem DB Cargo Werk in Oberhausen und kümmern sich in einem Umkreis von 90 Kilometern mit einer fahrenden, gut ausgestatteten Werkstatt um kaputte Güterzüge, die auf Abstellgleisen geparkt sind oder auf freier Strecke liegenbleiben.
Bevor der Reparatureinsatz startet, setzen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erst einmal zusammen und gehen alle Züge durch, die auf Hilfe warten. Dabei legen sie eine Route fest, mit der sie am Tag möglichst vielen Zügen helfen können. Dann geht’s los für die Teams vom MWS. Ein Team besteht immer aus zwei bis drei Leuten und einem Wagenmeister. Ein Wagenmeister muss deswegen unbedingt dabei sein, weil nur er oder sie berechtigt ist, verschiedene Formulare auszufüllen.
Achtung, kaputter Güterzug auf freier Strecke!
Manchmal passiert es, dass Marvin und Ahmat einen Anruf bekommen, weil ein voller Güterzug auf der Strecke liegengeblieben ist. Dann müssen sie so schnell sie können vor Ort sein und Erste Hilfe leisten, ähnlich wie ein Rettungswagen. Denn: „Höchste Priorität haben Notfälle auf freier Strecke", erklärt Marvin. Dazu kommt es oft zum Glück nicht, denn die meisten defekten Wagen können noch in den Güterbahnhof gefahren werden. Wie in einem Arzt-Wartezimmer warten sie dort auf einem Abstellgleis auf die Reparatur durch den MWS.
Die Teams des Mobilen Wagenservice (MWS) bestehen aus zwei bis drei Fachleuten, die mit einer rollenden Werkstatt unterwegs sind. Immer dabei sind viele verschiedene Werkzeuge und Geräte wie ein Notstromaggregat, eine Hydraulikanlage, Kettenspanner und Bolzenschneider.
Manchmal muss auch etwas an Güterzügen geprüft werden. Zum Beispiel, ob bestimmte Messwerte stimmen und wie weit der Verschleiß an Radsätzen fortgeschritten ist.
Ein ganz normaler Einsatz … gibt’s das?
Der normale Einsatzort für den MWS ist der Güterbahnhof. Ist das Team dort angekommen, ruft es erstmal den sogenannten Disponenten an. Dieser sperrt dann das Gleis, auf dem der Güterzug repariert werden soll. So hat das Team Zeit genug, um sich anzuschauen, was an dem Zug genau kaputt ist.
Kleine Schäden können direkt behoben werden. Ist eine größere Reparatur notwendig, dann wird ein blauer Schadzettel ausgefüllt, und der Zug wird aus dem Verkehr genommen und in eine Werkstatt gebracht.
Aber weil fast jeden Tag überraschende Reparaturen vorkommen, ist jeder Tag anders und es bleibt immer spannend: „Das ist das Tolle an unserem Job!“, sagen Peter und Ahmat.
Tja, bei der Bahn gibt es jeden Tag eine Menge zu tun. Und Vieles davon ist echt überraschend. Glaubst du nicht? Dann schau dich einfach noch ein bisschen weiter um und du wirst staunen!