Umweltschutz als Job bei der Bahn?!

Bahn-Berufe mit grüner Mission 

Hättest du gewusst, dass bei der Deutschen Bahn auch Förster und Mikrobiologinnen, Geologen, Wasserbauingenieure oder Umweltplanerinnen arbeiten? Echt wahr! Es gibt auch Artenspürhunde und Biberberater. Was die alle für die Bahn tun, ist ganz unterschiedlich. Der Biberberater zum Beispiel behält Biber-Dämme in der Nähe von Bahnstrecken im Blick. Er achtet darauf, dass die Bahn die putzigen Tiere nicht stört und dass umgekehrt die Biber mit ihren Holzfällerarbeiten den Bahnverkehr nicht gefährden.

Allen Berufen gemeinsam ist jedoch, dass sie zum Schutz der Umwelt beitragen.

Hier findest du ein paar Beispiele für Bahn-Jobs mit grüner Power:

Deutschlandweit kümmern sich über 1000 Mitarbeitende der Bahn aus der Forstwirtschaft um die grünen Flächen entlang der Bahnstrecken. Die Teams aus Forstwirtinnen, Forstingenieuren und Fahrwegpflegerinnen schneiden Bäume und Sträucher zurück und achten dabei ganz besonders darauf, dass sie der Natur und den Tieren nicht schaden. Außerdem sorgen sie für die Sicherheit im Bahnverkehr. Denn sie schneiden die Pflanzen so zurück, dass alle Signale sichtbar sind und selbst bei einem Sturm nichts auf die Bahnanlagen oder Gleise stürzen kann. Auf diesem Bild siehst du, wie der Baumbestand mit Daten von einem Satelliten im Weltall erfasst wird. Abgefahren, oder? Auch Drohnenpiloten liefern mit den Bildern von ihren Drohnen wichtige Daten für die Grünpflege entlang der Bahngleise.

Hier siehst du einen Artenspürhund der Bahn. Seine Aufgabe: geschützte Tierarten wie Zauneidechsen, Haselmäuse oder Schlingnattern finden, damit diese zum Beispiel vor dem Start von Bauprojekten in Sicherheit gebracht werden können.

Auch im Labor findet Umweltschutz bei der Bahn statt. Umwelttechnische Assistenten und Assistentinnen nehmen Proben, zum Beispiel von Wasser, Schotter oder der Luft. Diese werden dann in einem Umweltlabor der DB von Biologinnen, Chemikern oder anderen Fachleuten auf Schadstoffe untersucht. Und mit 35 000 Proben im Jahr haben die wirklich eine Menge zu tun. Falls du gerade anfängst zu rechnen: Pro Arbeitstag sind das etwa 152 Proben.

An vielen Bahnanlagen leben geschützte Tier- und Pflanzenarten. Wenn hier gebaut werden soll, braucht es deswegen Profis in Sachen Umweltplanung. Auch diese arbeiten bei der Bahn, zum Beispiel beim Umweltservice von DB Engineering & Consulting. Bevor es losgeht, prüfen sie, welche Auswirkungen das Bauprojekt auf den Umwelt- und Artenschutz hat und sorgen für eine Umsetzung im Einklang mit der Natur. Kann ein Naturraum beispielsweise an einer Stelle nicht erhalten werden, wird zum Ausgleich eine Naturfläche an anderer Stelle geschaffen. Das nennt man „Kompensationsmanagement“. Dafür hat die Deutsche Bahn eigene Experten und Expertinnen. Sie suchen auch nach einem neuen Zuhause für seltene und bedrohte Tierarten wie Fledermäuse, Ameisen, Eidechsen oder Gelbbauchunken, wenn die wegen Bauarbeiten umziehen müssen.

Cooler Job mit komplizierten Namen: umweltfachliche Bauüberwachung 

Damit bei Bauprojekten kein Schaden in der Natur entsteht, kommen die umweltfachlichen Bauüberwacher und Bauüberwacherinnen zum Einsatz. Von diesem Beruf hast du noch nie etwas gehört? Kein Wunder! Die Deutsche Bahn hat den Beruf in Zusammenarbeit mit dem Eisenbahnbundesamt ganz neu entwickelt und bietet ihn als eigene Zusatzausbildung bei der DB an. Die so ausgebildeten Umweltprofis begleiten neben Umweltplanern und Projektingenieurinnen alle Bauprojekte der Bahn und überwachen sie aus Sicht des Umweltschutzes. Mit anderen Worten: Diese Fachleute haben bei der Arbeit immer die ‚grüne Brille‘ auf. Gibt es Probleme oder werden Regeln nicht befolgt, dürfen sie notfalls sogar einen vorübergehenden Baustopp veranlassen.  

Grüner Einsatz in ‚normalen‘ Bahn-Berufen 

Neben den Spezial-Berufen, die komplett auf das Thema Umweltschutz ausgerichtet sind, tragen auch ganz typische Bahn-Berufe zu den grünen Maßnahmen der Bahn bei. Mitarbeitende in den technischen Berufen setzen viele dieser Maßnahmen um. Zum Beispiel bauen sie Flüsterbremsen ein, durch die Güterzüge nur noch halb so laut sind. Lokführer und Lokführerinnen wiederum achten darauf, extra umweltfreundlich zu fahren. Alleine dadurch, wie sie bremsen und wann sie Gas geben, können sie nämlich extrem viel Energie bei der Zugfahrt einsparen. Dafür erhalten sie spezielle Fahrtrainings und haben einen elektronischen Assistenten an Bord, der ihnen Tipps zum energiesparenden Fahren gibt.  

Willst du noch mehr über spannende Berufe bei der Bahn erfahren? Dann steig in die Berufelok ein und schau dich dort ein wenig um. Oder interessiert dich, was die Bahn noch so alles im Bereich Umweltschutz macht? Dann fahre noch ein Stück im Umweltexpress mit. Los geht’s!