Durch umweltfreundliches Fahren kann die Bahn viel Energie sparen © Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont
Umweltexpress

Wie ein Zug der Umwelt hilft

Wusstest du, dass man durch eine bestimmte Fahrweise das Klima schonen kann? Dabei helfen Tipps von superschlauer Computer-Software und Bremsenergie. Äh, was?

Schon gewusst?

  • Alleine durch eine energiesparende Fahrweise können auf der Strecke München-Hamburg 1300 Kilowattstunden eingespart werden. Das ist so viel, wie ein Einpersonenhaushalt pro Jahr durchschnittlich verbraucht.
  • Auf einigen Strecken kann ein Zug über 50 Kilometer rollen, ganz ohne Energie zu verbrauchen.
  • Lokführer und Lokführerinnen werden durch sogenannte „Fahrassistenzsysteme“ unterstützt, um den Energieverbrauch während der Zugfahrt zu senken.

Die Fahrweise gibt den Ton an

Sicherlich weißt du, dass Bahnfahren umweltfreundlicher ist, als mit dem Auto oder mit dem Flugzeug unterwegs zu sein. Dazu trägt auch eine bestimmte Fahrweise bei. Vollgas, bremsen, wieder Vollgas – wer so fährt, verbraucht nämlich extra viel Energie. Und wenn das Fahrzeug dazu noch mit Kraftstoff wie Benzin angetrieben wird, wird dabei unnötig viel Kohlendioxid (CO2) in die Luft gepustet. Beides ist schlecht fürs Klima und damit ungesund für Mensch, Tier und Pflanze. Deswegen macht sich die Bahn viele Gedanken um eine möglichst umweltfreundliche Fahrweise und nutzt dafür auch eine echt praktische Erfindung mit dem Namen „Telematik“.

Umweltfreundlich fahren und Energie sparen bei der Bahn – eine Telematik-Box wird installiert
© Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Hier wird gerade eine kleine Telematik-Box am Zug angebracht, die dann später während der Fahrt über Mobilfunk hilfreiche Informationen ins Cockpit sendet.

Umweltfreundlich fahren und Energie sparen bei der Bahn – eine Telematik-Box wird ins Datenportal aufgenommen
© Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Sobald die Telematik-Box ins Datenportal aufgenommen ist, kann der Wagen online gehen.

Umweltfreundlich fahren und Energie sparen bei der Bahn durch Telematik – auf einem Bildschirm erscheinen Tipps für energiesparendes Fahren
© Deutsche Bahn AG / Kiên Hoàng Lê

Und so oder ähnlich sieht dann der dazugehörige Bildschirm im Cockpit aus, auf dem die Telematik Tipps zum energiesparenden Fahren gibt. Das Telematik-System in diesem Bild heißt übrigens LEADER – „Locomotive Engineer Assist Display and Event Recorder“ und wird in Güterzügen eingesetzt.

Telematik hilft beim Stromsparen

Tele… was? Der Begriff „Telematik“ setzt sich aus den Wörtern „Telekommunikation“ und „Informatik“ zusammen. Er steht für eine spezielle Software, die Daten erfasst und daraus Hinweise für eine energiesparende Fahrweise ermittelt. Ja, das Programm entwickelt aus dem Fahrplan und dem Bergauf und Bergab und den Kurven einer Strecke eine richtige Strategie fürs Energiesparen. Auf einem kleinen Bildschirm im Zug-Cockpit wird dann zum Beispiel angezeigt, wann es Sinn macht den Antrieb abzuschalten, weil der Zug bergab rollen kann.

Wie viel Energie auf einer Fahrt dann tatsächlich gespart wurde, sieht wird im Anschluss auf einer Rangliste angezeigt. Ähnlich wie auf einer Bundesliga-Tabelle finden sich die besten Ergebnisse ganz oben. Und ebenfalls ähnlich wie beim Sport wird für ein gutes Ergebnis fleißig trainiert. In regelmäßigen Schulungen lernen und üben Lokführerinnen und Lokführer wie die Fahrassistenzsysteme funktionieren und was die Anzeigen im Führerhaus bedeuten. Energiesparen bei der Bahn hat dadurch schon fast etwas von einem sportlichen Wettkampf. Hättest du auch Lust auf solch eine Challenge? Dann teste gleich mal den Online-Fahrsimulator der Bahn. Wie viel Energie schaffst du zu sparen?

DB Fahrsimulator Screenshot© Deutsche Bahn AG

Energie gewinnen durch Bremsen?!

Hört sich unglaublich an, funktioniert aber wirklich. Denn moderne Züge sind mit einer sogenannten Brems-energie-rück-speisung ausgestattet. Die macht es möglich, Energie beim Bremsen so umzuwandeln, dass sie über die Oberleitungen ins Stromnetz eingespeist werden kann. Dieser Strom kann dann wieder von anderen Zügen genutzt werden. Ganz schön cool, oder?!

Und das funktioniert ungefähr so: Wenn der Zug bremst, dreht sich im Inneren des Rades durch die Bewegungsenergie des Zugs ein Teil einfach weiter, der Rotor. Um den Rotor herum befinden sich Spulen, die ein magnetisches Feld erzeugen. Und wenn nun beim Bremsen die Spulen stillstehen und der Rotor weiterläuft, dreht sich der magnetische Fluss in diesem Feld um und – tadaa – es entsteht elektrischer Strom. Für alle, die es genauer wissen wollen: Dieses physikalische Phänomen heißt „elektromagnetische Induktion“. Schlag den Begriff einfach mal nach oder frag deine Lehrkraft im Physik-Unterricht.

Du siehst, es gibt echt raffinierte Möglichkeiten, um Energie zu sparen und das Klima zu schützen. Wenn du noch mehr solche überraschenden und spannenden Umweltschutz-Maßnahmen der Bahn kennenlernen möchtest, steig in die Umweltlok ein und schau dich dort um!